Initiation
engl. below pics
Ist ein Ort Heimat? Oder sind es die Menschen? Ich hab den Berliner Winter lieben gelernt, nass auf dem Fahrrad zu werden, die Finger in den Handschuhen nicht mehr zu spüren, die Sonne, die Mittags schon verschwindet, und dann das im Januar: 30 Grad, eine gleissende Sonne über dem Meer und in den Wellen glücklich kreischende Kinder. Unerträglich.
Südafrika. Man kann ein Leben nicht zurücklassen, so wie man nie seine Familienkonflikte lösen kann, indem man verschwindet. 10 Jahre hier. Ein ganzes Leben. Elke sagte gerade, hier passiert mehr, das Leben ist dramatischer. Als wir gestern auf dem Abendmarkt unter den großen Eukalyptusbäumen standen und ein Bier der vielen neuen Kleinbrauereien tranken, erzählte uns eine Bekannte innerhalb von 5 Minuten von Selbstmordversuch in der Familie, Krebs, endlich genug Geld, die Käsepreise, Haus abgebrannt, Hund überfahren, super Auslandsreise, Stromausfall, und des Pastors Depression. Gefühlt, aber nicht übertrieben. Und dazu lächelt sie als würden wir uns über Biojoghurt unterhalten. Grossartige, tapfere Frau übrigens, die viel durchgemacht und überstanden hat, mehr als ich je könnte. Eine von der ich gekernt habe: Das Leben kann hart sein. Heul nicht rum.
Life is hard. Das Leben meistern. Vielleicht habe ich hier in Südafrika endlich gelernt, den Problemen des Lebens entgegenzutreten, statt ihnen erfolglos auszuweichen. Beherzt, das Wort passt gut zu unserer Bekannten. Und von solchen Alltagshelden gibt es in Südafrika viele. Es ist als wäre das Leben hier weiter, tiefer und größer. Vielleicht ist das auch der Grund, warum hier mehr Platz für göttlichen Glauben ist, für Gott, der oft nicht in unser kleinteiliges, egooptimiertes und erledigungsgetriebenes Leben passt in Europa. “Ich hab jetzt echt keine Zeit dafür, keinen Kopf, ich muss noch die Kinder abholen, einkaufen, meine Mutter anrufen, puh!” Das fiel mir oft im Sharehaus auf, daß alle das Sharehaus superrrrr finden, klasse, weiter so! Kind quengelt, Handy trötet, die Gedanken dröhnen, was? Also, worum gings nochmal, tschüss!
Kaum waren wir angekommen, trafen wir einen Schreiner, der oft mit mir ins Krankenhaus gegangen war zum Beten. Ein aufgeräumter, junger Mann, Frau, Kinder, aber plötzlich keine Arbeit. Der Sommer von November bis Januar mit all den Urlaubern, die hier Häuser besitzen, ist die fette Zeit in Hermanus. Was man jetzt verdient, muss für den Winter reichen. Aber er hatte keine Aufträge! Verrückt. Und dazu noch umziehen in einen neues Haus, aber kein Geld dafür. Schulterschmerzen, niedergeschlagen, ratlos.
You are not in control. Du hast nicht nicht alles unter Kontrolle. Is so. Für Deutsche, für mich schwierig zu begreifen. Für Südafrikaner nicht peinlich. Mein Schreinerfreund ist kein Hartz4verlierer, kein Gescheiterter, sondern einfach nur ein guter Handwerker, und anständiger und großherziger Ehemann, Vater und Freund und wie ich, ziemlich mittelmäßig in vielem. Er weiß das, und er weiß um seinen göttlichen Wert. Wirklich ein großer Vorteil und Erfahrungswert eines entspannten und gelebten Glaubens. Wenn ich weiß, daß ich geliebt bin, geschätzt, mein Leben ein Plan hat, Sinn, wenn ich weiß, daß ich damit nicht allein bin und auch unter Menschen eine Familie habe, dann kann ich auch um Hilfe bitten und ehrlich sein.
Wir hatten ein gute Zeit zusammen. Offen und tief. Beten und übers Leben sprechen. Vor ein paar Tagen trafen wir ihn im Supermarkt, Schulterschmerzen weg, er hat Arbeit und ihm wurde genug Geld geschenkt, um die erste Miete und Kaution zu bezahlen. Er weiß nicht von wem. Ich wars nicht.
Alltagshelden. Was als kleiner Urlaub begann in unsere alte Heimat, wurde eine Reise in die Dankbarkeit. Dankbar für die Helden auf meinem Weg, die mich inspirierten. Dankbar für die Widerstände, die mich wachsen liessen. Vor allem in Stanford, einem kleinen viktorianischen Dorf, immer noch hart getrennt in weiß, farbig und schwarz. Hier fing ich in einem Bürgerkomitee zu arbeiten, nachdem ein Mädchen von einem Einbrecher missbraucht worden war. Gerade mal ein handvoll von Kleinkriminiellen beherrschte das 4000 Seelendorf und wurde von unfähigen Richtern immer wieder auf Bewährung entlassen. Der Polizeikommandant war faul wie Puh der Bär, im Pub hielten dicke Männer große Reden wie das Dorf sicher werden kann, und die Damen vom Häkelclub waren echt besorgt. Nur von der anderen Seite des Teichs, wohin damals alle (kapmalaischstämmigen) Farbigen, verbannt wurden, nur von da kam wirklich Hilfe. Eine fröhliche Gruppe von Leuten patroullierte die Strassen, sammelte verlorengegangene Kinder ein, deren Eltern zu besoffen waren, trennte Jugendbanden, die sich aus Langeweile kloppten und nahm Diebe und Vergewaltiger fest. Allen voran Wilelm, mein Freund heute, ohne dass wir uns wirklich gut kennen.
Vor ein paar Tagen stand er wieder vor mir und rief “Mister Sven!”, klein, dünn und stark, ein strahlend blaues Hemd an und auf dem Kopf wie immer ein Cowboyhut aus Stoff. Wir umarmten uns.
Life is not about you. Das Leben dreht sich nicht um uns. Das war meine Lektion mit Wilelm. Wir beide waren Aussenseiter. Die von der weiße Seite des Dorfs redeten nicht mal mit ihm in den Treffen. Ein farbiger Arbeiter. Mich, den Deutschen, nahmen sie auch nicht zu ernst. Dazu kam ein Xhosapolizist untersten Rangs, Constable Gweyi. Wir Randgestalten begannen das Dorf umzukrempeln.
Viel ist passiert seitdem, es würde ganze Bücher füllen. Wilhelm leitet das Bürgerkomitee, organisiert das Art Fest mit und bringt seit Jahren die Kirchen zusammen, die sich vorher nicht koscher waren. Er verliert sogar von seinem geringen Gehalt als Farmmanager dabei manchmal. Aber er ist ein richtiger Mann. Er ist glücklich. Ein Vorbild.
Life is not about you. In Stanford sass ich auch in unserem schönen kleinen Haus und litt. Ich konnte meine Familie nicht ernähren. Hatte keinen Erfolg als Autor, nirgends eigentlich. Nicht so wie ich wollte. Überhaupt, Familienleben war schwerer als gedacht, die Kinder kamen in die Pubertät und ich fühlte mich selber nicht mal erwachsen. Leiden! Was war ich für ein armer Schlucker. Ich tat mir manchmal echt ganz schön leid. Schwitz, quäl.
Elke sagt, das war unsere Lehrzeit, Stanford. Nicht dass wir vorher nichts gelernt hätten, aber in Stanford starb eine Menge Ego. Das Leben dreht sich nicht ums Ich. Nö. Ich lese gerade über Initiation und verstehe wieder mehr. Rites de Passage, dass es in allen Kulturen es Traditionen gibt, vor allem die Männer durch den Tod gehen zu lassen. Ihr Ego töten, um ihr göttliche Identität leben zu können. Jesus nicht anders: Stirb, um zu leben. Hier in Stanford starb viel Ego, und daraus entstand auch die Idee vom Sharehaus.
You have to die. Blicke ich heute zurück, wünsche ich mir, ich hätte eine echte Initiation erlebt. Bei den Xhosa müssen die jungen Männer wochen- und teils monatelang in der Wildnis überleben und werden beschnitten. In manchen Kulturen ist es leider das Militär, das aus Jungs Männern machen soll. Nicht immer, aber oft mit tragischen Folgen, denn die Initiation ist ein heiliger Ritus, in dem jeder zu seinem göttlichen Selbst erwachen soll. Auf Jesus kam der Heilige Geist, danach ging er in die Wüste und war bereit für seine Mission. Mein göttliches Leben begann schon bevor ich geboren wurde, aber dazu aufgewacht bin ich erst in Afrika. Wachgeküsst. Der Heilige Geist lebt in mir.
Ein unheiliges Leben sieht übrigens so aus: Wer sich selbst nicht überwindet, sein Ego nicht tötet und lernt göttlich zu leben, der gibt immer danderen die Schuld, beginnt Krieg, kämpft stur für “eine Sache” und bestraft Andersdenkende.
Die Taufe ist ein Symbol dafür, das alte Leben hinter sich zu lassen. In unserem Buch “Es muss im Leben mehr als alles geben” habe ich es schon beschrieben: Als ich im wilden Meer in Hermanus getauft werden sollte, zogen sich die Wellen zurück und ich lag auf dem Trockenen. Gott hat Humor. Ich konnte mich gar nicht tief genug legen. Zuviel Ego. Am Ende musste ich in die Wellen laufen, um nass zu werden.
Überfluss. Das ist das Thema, das ich für 2015 höre. In allem Guten. Ein überraschender, schöner, oft unerklärlicher Überfluss. Und den sehe ich hier in Südafrika auch. Viele sagen, das Land könnte den Bach runtergehen wie Simbabwe unter Mugabe. Klar, könnte sein, wären da nicht die Alltagshelden, die vielen Menschen, die scheinbar keine Stimme haben, weil sei keine Macht haben, kein Mandat, keine Villa, keinen hohen Posten. Sie bauen eine neue Gesellschaft. Sie machen was. Sie nehmen sich selbst nicht so ernst, sie sind sich bewusst wie vergänglich sie sind, sie reden nicht ständig von sich, sie lachen dem Leben ins Gesicht, wenn’s hart auf hart kommt, und sei haben ein Leben, das ihnen keinen wegnehmen kann. Auch der Tod nicht.
Initiation: Inspiration aus Richard Rohrs “Adams return”, Crossroads.
Bilder vom wachsenden Viva Art Projekt, das wir in Stanford gestartet haben.
Is a place home? Or is it the people? I love the Berlin winter, I learned to get wet on the bike, to no longer feel my fingers under gloves, I even got used to the sun disaperaig at noon. And then in the middle of January: 30 degrees, a glistening sun over the sea and in the waves happy screaming children. Unbearable.
South Africa. You can not leave behind a life, as you can’t leave family issues by disappearing. 10 years we lived here. A whole life. Elke just said more happens here, life is dramatic. When we were last night at the evening market under big eucalyptus trees, drinking a beer of one of the many new small breweries, al lady told us within 5 minutes of an attempted suicide in the family, cancer, finally enough money, cheese prices, dog run over, best overseas travel, power failure, and the pastor’s depression. Felt, but not exaggerated. And she smiled as if we talked about organic yogurt. Great, brave woman by the way, has gone through and survived much, more than I ever could. A person from whom I have learned: Life can be hard. Stop whining.
Life is hard. Perhaps I have finally learned in South Africa, to confront the problems of life rather than evading them unsuccessfully. Beherzt, with heart, the word fits the lady well. And those everyday heroes, South Africa is so rich with. It is as if life here is larger and deeper and wider. Maybe that is the reason why there is more space for divine faith, for God, who often does not fit into our small-scale, egooptimated and execution-driven life into Europe.
“I am running, no head, I still have to pick up the kids, shopping, call my mother, phew!” It occurred to me often that all love the Sharehaus, superrrrr, class, keep it up! Child whines, mobile phone whizzes, the noise of thought. So, where were we? I have to go, bye!
As soon as we arrived in South Africa, we met a carpenter, who had often gone to the hospital with me to pray. A good, young man, with wife and children, but suddenly out of work. The summer from November to January with all the tourists who on houses here is the fat time in Hermanus. What you earn now, must last for the winter. But he had no orders! Crazy. And still move to a new house, but no money for it. Shoulder pain, downcast, helpless.
You are not in control. Is that way. For a German, even for me, difficult to understand. For South Africans it is not embarrassing. My carpenter friend is not a Hartz4verlierer, no loser, just a good craftsman, and decent and generous husband, father and friend and as I am pretty average in many ways. He knows that, and he knows has a divine value. Really a great advantage and experience of a relaxed and experienced faith. If I know that I am loved, appreciated, If I know my life has a plan, when I know I’m not alone and have a family, then I can ask for help and be honest.
We had a good time together. Open and deep. We prayed and talk about life. A few days ago we met him at the grocery store, shoulder pain gone, he has a job and he was given enough money to pay the first month’s rent and security deposit. He does not know by whom. And it wasn’t me.
Everyday heroes. What began as a small vacation in our old homecountry became a trip of gratitude. I am grateful for the heroes who inspired me. Grateful for the hindrances, that allowed me to grow. Especially in Stanford, a small Victorian village, still very segregated in white, colored and black. In Stanford I started working in a citizens’ committee (Community Police Forum), after a girl had been sexually abused by a burglar. Just a handful of small time criminals seemed to dominated the 4000 souls of the village, and often they were again and again released by incompetent judges. The police commander was as lazy as Winnie the Pooh, in the pub big men held great speeches who the village can be kept safe, and the ladies of the Häkelclub were really really worried. Only from the other side of the pond, to where all the capemalay colored people were banned during Apartheid, only from there there came real help. A cheerful group of people were patrolling the streets, collecting all lost children whose parents were too drunk, separating youth gangs who were fighting out of boredom, arresting thieves and rapists. The were led by Wilelm, my friend, without us really know each other too well.
A few days ago he stood in front of me and shouted “Mister Sven!” A small, thin and strong man with a bright blue shirt. On his head a cowboy hat made of fabric. We hugged.
Life is not about you. Life does not revolve around me. That was my lesson with Wilelm. We were both outsiders. On the white side of the village nobody even talked with him in the meeting. A colored worker! Me, the German, they didn’t take too seriously. Then there was a Xhosa policeman, lowest rank, Constable Gweyi. We fringe people began to change the village on bigger scale.
Much has happened since then, it would fill books. Wilhelm leads the Citizens Committee, co-organizes the art festival I helped starting, brings together the churches that were previously not united. He even loses some of his low salary as a farm manager sometimes serving the community. But he is a real man. He is happy. And a role model.
Life is not about you. In Stanford, I was sitting in our beautiful little home and suffered. I could not feed my family. Had no success as an author, nowhere really. Or: Not like I wanted. In general, family life was harder than expected, the children came into puberty and I do not even feel grown up myself. What Suffering! Poor, poor me. I felt really sorry for me. Me.
Elke says that was our apprenticeship, Stanford. Not that we have not learned anything before, but in Stanford a lot of ego died. Life does not revolve around self. Nope. I just read on initiation and do understand this time better now. Rites de passage. There are traditions in all cultures where a person go through death. Kill your ego: to live their divine identity. Jesus no different: Die to live. Here at Stanford died much ego, and from this arose the idea of the Sharehaus. Real community.
You have to die. Looking back now, I wish I could have had a real initiation. Among the Xhosa, the young men must survive for weeks and sometimes months in the wilderness and are circumcised. In some cultures unfortunately young men join the military. Not always bad, but often with tragic consequences.
Initiation is a sacred rite in which each one is to be awakened to his or her divine self. On Jesus the Holy Spirit came, then Jesus went into the desert and was ready for his mission. My divine life began even before I was born, but I woke to it only in Africa. Wachgeküsst. The Holy Spirit lives in me.
An initiated, an unholy life looks like this: blaming others, starting war, fighting for a cause (not people or creation) and punishing everyone who thinks differently.
Baptism is a symbol to let the old life behind. In our book, “There must be more to life than everything,” I already described how I was baptized in the wild ocean at Hermanus: The waves retreated and I was on dry land. God’s humor. I could bow deep enough. Too much ego. In the end I had to run into the waves to get wet.
Abundance. This is the theme I hear for 2015. A surprising, beautiful, often inexplicable abundance. Here in South Africa as well. Many say the country could go down the drain as Zimbabwe did under Mugabe. Sure, it might be, were it not for the everyday heroes, the many people who seem to have no voice because is they have no power, no mandate, no mansion, no high post. They are the fringe people wo are buildig a new society. They talk less, they do something. They do not take themselves too seriously, they are aware of how fragile they are, they do not talk constantly of themselves, they laugh life in the face when it get’s tough and have a life that no one can take away. Not even death.
Initiation: Inspiration from Richard Rohr: “Adam’s return,” Crossroads.
Images of the growing Viva Art project that we started at Stanford.
Göttliche Freunde,
groß träumen war und ist dieses Jahr angesagt, und siehe da, der Spiegel macht es zum Thema. Wissenschaftlich gesehen wird das bestätigt, wir sind Träumer. Der Großteil unserer kreativen Prozesse, unserer Hirnaktivität dreht sich ums Träumen. Wir sind für Grösseres gemacht. Oder die Einstein sagte, die Lösung für ein Problem ist nie auf der gleichen Bewußtseinsebene. Frei übertragen.
Das Sharehaus war finanziell noch nicht erfolgreich, aber gesellschaftlich ein Knaller. Und das nächste Sharehaus startet bald. Ein ganzes Haus in Neukölln hat die Stadtmission dafür vorgesehen. Wow!
Wir leben in aufregenden Zeiten, Geschichte wird gemacht. Wie immer:) Aber tatsächlich wird wie seit Langem nicht mehr Gesellschaft neu gedacht und gemacht. Vor allem in Berlin. Von ganz gewöhnlichen Menschen wie dir und mir. Alltagshelden, wie sie mein Leben in Südafrika grundlegend verändert haben. Mehr dazu im Blog auf sharehaus.net. https://sharehaus.net/2015/01/08/initiation/
Auf ein großartiges Jahr voller guten Überraschungen, auf ein Jahr großer Träume, die uns weit über unsere Probleme hinausdenken und sie damit lösen lassen.
Wenn ihr wollt, schickt uns eure großen Träume, damit wir sammeln und sie beim nächsten Brief mitrausschicken können (knapp und auf den Punkt). Meiner ist z.B.:
Ich träume von einer alltäglichen Gemeinschaft der Anerkennung, in der Menschen und Gott von Herzen eins sind in einer aufregenden, inspirierenden, nie langweiligen Liebe füreinander. Ich träume von Sharehäusern auf der ganzen Welt, dass Berlin am Meer liegt, es täglichen frischen Fisch gibt, alle Flüchtlinge reingelassen und uns bereichern werden, die Sonne scheint wie in Spanien und ich bei Festen auf Tische springen und ausserordentlich gut und mitreissend singen kann. Und tanzen.
Euch göttliche Gesundheit, Freude, Arbeit, Schönheit, Schokolade und sattes Leben mit guten Herausforderungen. Liebe nicht vergessen. Und daß ihr Familie bleibt oder werdet.
Vis ses, totsiens, a bientôt, Sven
Divine friends
dreaming big is the thing this year! And voila, Der Spiegel makes it an cover page. Scientifically it is confirmed, we are dreamers. The majority of our creative processes of our brain activity are revolving around dreams. We are made to see larger. Or as Einstein said: the solution to a problem is never on the same level of consciousness.
The Sharehaus was not financially successful yet, but socially, a blast. And the next Sharehaus starts soon. The City Mission has dedicated a whole house in Neukölln for that . Wow!
We live in exciting times, history is made. As always 🙂 But indeed the new society is being thought and built more than ever. Especially in Berlin. By ordinary people like you and me. Everyday heroes as they have changed my life in South Africa fundamentally. Read more in the blog on sharehaus.net. https://sharehaus.net/2015/01/08/initiation/
To you a great year full of good surprises and great dreams that go far beyond our problems to solve them.
If you want, send us your big dreams so we can gather and send them out the next time (short and to the point). Mine is for example:
I dream of a community of everyday acknowledgement, where in heart people and God are one in an exciting, inspiring, never boring love story. I dream of Sharehauses all over the world, that Berlin is located by the sea, there is daily fresh fish, that we let in all refugees and to enrich us, that the sun is shining as in Spain and I can jump on tables and sing extremely well. And dance.
To you: divine health, joy, work, beauty, chocolate, joy and a rich life with good challenges. Not to forget Love. And that you are family or will be.
Vi ses, totsiens, a bientôt, Sven
Freunde,
engl. & german
genauer: ein ganzes Haus in Neukölln als zweites Sharehaus ist erstmal nur eine persönliche Vision von uns, vielleicht eine Möglichkeit, mehr nicht, wie das Land-Sharehaus in Brandenburg und das Sharehaus-Retreat an der Südspitze Afrikas. Überall gibt es großartige Leute, mit den wir gerne etwas aufbauen würden.
Einige davon, vor allem die zur Sharehausfamilie geworden sind, stellen wir demnächst auf Sharehaus.net vor. Wird mal Zeit:)
Es gab auch Kritik. Wie können wir von großen Träumen reden, wenn wir auf den Terror reagieren müssen.
Müssen wir? Manche reagieren indem sie unschuldige Muslime angreifen, andere protestieren für Frieden. Doch wenn Extremismus mitten aus unserer Gesellschaft kommt, brauchen wir eine anders gelebte Gesellschaft. Nicht radikal anders, sondern sanft und persönlich anders. Und das ist unsere Sharehausvision: Eine Gesellschaft, in der Wertschätzung und Anerkennung so stark sind, in der keiner weniger wichtig und alle einzigartig sein können, eine himmlische Gesellschaft, in der soziale Gerechtigkeit nicht nur gefordert, sondern täglich und in Gemeinschaft gelebt wird.
Wie? Den Nachbarn zuhören (oft mit dem Herzen die wahre Geschichte hinter dem Gebrabbel hören lernen), einander ernst nehmen (als Mensch, nicht die Meinungen) , zusammen an neuen Nachbarschaften bauen (praktische Arbeit zusammen wirkt Wunder), und das Beste in jedem sehen und ermutigen, damit es wachsen kann. Wenn wir das tun, kann das Böse, die Angst, der Irrsinn nicht überhand nehmen wie so oft, wenn z.B. der bleiche Teenager von nebenan sich bis in den Irak durchschlägt, um Andersdenkende umzunieten.
Mitten unter uns verirren sich Menschen in den Fanatismus, eben weil wir oft nicht groß genug Träumen, keine Vision für unsere Gesellschaft haben, die uns und andere begeistern kann.
In Südafrika quellen die Gefängnisse über von Männern, die das Potential hätten, eine ungerechte Gesellschaft zu einer besseren zu machen. Sagt eine der führenden Psychologinnen des Landes. Niemand hat sie je ermutigt.
Im Sharehaus machen wir genau das, wir versuchen es. Wir nehmen jeden ernst, beurteilen keinen, sagen keinem, was er jetzt machen soll, predigen keine Sache, keinen Lebensstil, wecken keine falschen Hoffnungen. Im Gegenteil, wir lassen jeder die Freiheit zu entdecken, wer sie ist, lassen jeden sein göttliches Original entdecken. Das kann wild werden, und wir machen Fehler, sind albern, lächerlich.
Andere dürfen gerne über uns lachen, wir machen es auch. Und daraus entsteht Vertrauen. Die Menschen von nebenan werden von Randgestalten wieder zu Menschen: der Depressive, die Ausgebrannte, der Islamist, die frömmelnde Kirchgängerin, der Spielsüchtige, die Flüchtlingsfamilie, der Sexsüchtige, die Einsame, der Alte, die Ausländerin, die veramte Romafamilie, der Krüppel, die Odachlose, der Alkoholiker. In einem Sharehaus sollen alle ihren wahren Wert wiederentdecken, Alltagshelden sein und ihre Label verlieren dürfen.
Extremisten, religiös oder politisch, wollen immer das eine: Die Spaltung der Gesellschaft. Jesus suchte Einheit: Er saß mit allen zusammen, aß, trank, lachte, hörte zu und hatte mitten im Terror, der Angst, dem religiösen Wahn und der Willkürherrschaft einen großen Traum: eine gerechtes Königreich für jeden. Er war nur ein Mann, ein Arbeiter, nicht reich, nicht schön, aber wie ihn gibt es keinen, der die Welt so nachhaltig verändert hat.
euer JESUiS Sven
Friends
a whole house in Neukölln as a second SHAREHAUS is only a personal vision of us, perhaps a possibility, nothing more, same as the country SHAREHAUS in Brandenburg and Sharehaus Retreat in Southern Africa. Everywhere there are great people, with whom we would like to build something.
Some of them we would like to introduce to you soon on Sharehaus.net, especially those who have become the Sharehaus family.
There was also criticism. How can we talk of big dreams, when we have to respond to terror.
Do we have to? Some respond by attacking innocent Muslims, others are protesting for peace. But if extremism comes from the heart of our society, we need a different way of living society. Not radically different, but gently and personally differently. And that is our Sharehausvison: A society where respect and appreciation are lived, where everybody is important and unique. A heavenly society where social justice is not only called for but is part of everyday life and in community.
How? Listening to neighbours (often with the heart to hear the real story behind the babble), learning to take each other seriously (as a human being, not the opinions), building together new neighbourhoods (practical goals together works wonders), and seeing the best in everyone and encouraging it, so that it can grow. If we do that, evil, fear or madness can not get out of hand as so often, like the teenager next door making his way to Iraq to gun down the other minded. Right among us people get lost in fanaticism, precisely because we often do not dream big enough, have no vision for our society that can inspire us and others.
In South Africa for ex. the prisons are overflowing with men who have the potential to make an unjust society a better one. Says one of the leading psychologists in the country. Hardly anyone of them has ever been encouraged.
That’s what we are trying in the Sharehaus: We take every person serious, we judge not, we don’t tell anyone what to do, we don’t preach anything, any lifestyle, or raise false hopes. On the contrary, we want to lead everyone to discover the freedom of who she or he is, let each discover his or her divine original.
This can get wild, and we make mistakes, we are silly, ridiculous. Others are welcome to laugh at us, we do it too. And it creates confidence. The people next door become human beings again: the depressed, the burnt out, the Islamist, the pious churchgoer, the gambler, the refugee family, the sex addict, the lonely, the old man, the foreigner, the impoverished Roma family, the crippled, the homeless, the alcoholic. In a Sharehaus all are to discover their true value, be everyday heroes and may lose their social label.
Extremists, religious or political, always want the same thing: The division of society. Jesus sought unity: He sat with everyone ate, drank, laughed, listened and had in the middle of terror, fear, religious delusions and the arbitrary rule of a big dream: a righteous kingdom for everyone. He was just a man, a worker, not rich, not beautify, but no one has changed the world as groundbreaking as him.
Yours, JESUiS Sven