Wut
dt. & engl.*
In mir steigt diese Wut auf. Ich telefoniere mit jemanden, der mir seit Jahren sehr nah steht, bin sehr freundlich, bemüht, aber plötzlich ist da diese Wut. Mir platzt der Kragen, und ich sage, was ich wirklich denke, was ich schon seit Jahren denke. Was ich meistens nur freundlich umschrieben habe, ohne dass es die andere Seite je verstanden hat. Bäm! Es ist raus. Schlag ins Gesicht. Die andere Seite ist fassungslos, tobt, schreit, tritt Wände ein und sprengt Häuser in die Luft. Und ich fühle mich frei. Das war nötig. Auch für die Person. Keine falsche Höflichkeit mehr. Liebe ist tatsächlich, manchmal klare und auch harte Wahrheiten auszusprechen.
Ich weiß, ich bin ein höflicher Mensch, will Frieden, aber seitdem ich ein junger Mann bin, ist da diese Wut, die in mir kocht, die in fast jedem jungen Mann kocht. Klar, meine eigene Konfliktvermeidung kommt aus der Familie. Wir litten alle sehr unter dem wütenden Vatermenschen, vor allem wenn er besoffen war. Lange her. Meine eigentlich ängstliche Konfliktvermeidung ist deswegen längst überflüssig. Gut es krachen zu lassen.
Ich liebe diese geschätzte Person, aber es geht nicht nur mir, sondern auch anderen furchtbar auf die Nerven, kostet viel Zeit, Liebe, Geduld. Absolut heilsam der Person das endlich sagen zu können. Sie nervt massiv. Puh. Ächz.
Wut. Noch als die Kinder klein waren, habe ich gerne Sachen zertreten, was an die Wand gepfeffert, oder Dinge wie CD oder Tassen zerbrachen einfach mal so in meinen Händen als wäre ich Hulk. Wahnsinn. Woher kommt dieser Ärger? Diese Kraft in mir, die sich anstaut. Warum?
Anerkennung. Wertschätzung. Da ist was tief in uns Männern, wonach wir uns sehnen. Wir wollen gute Söhne sein, gute Väter, respektierte und wertgeschätzte Männer in unserer Kultur, Ehe, Arbeit, in unserem Freundeskreis. Es heisst Frauen wollen geliebt, Männer respektiert sein. Da ist was dran. Ich will auch geliebt sein, aber es muss sich in Wertschätzung ausdrücken, in Anerkennung. Oft so beobachtet: Ein Mann freut sich von seiner Freundin oder Frau geliebt zu sein. Aber es es nützt ihm wenig, wenn die Gesellschaft um ihn herum ihn nicht akzeptiert. Viele Frauen dagegen kümmert es weniger, was andere über sie denken, wenn nur der an ihrer Seite sie wirklich liebt.
Es ist klüger so wie viele Frauen fühlen, aber Männer brauchen diesen Respekt. Ständig. Vielleicht weil das Loch in uns, das in Wirklichkeit nur ein väterlicher, liebevoller Gott ganz füllen kann, den Respekt und die Anerkennung vieler anderer braucht. Das ist die Sehnsucht fast aller Männer. Anerkennung von den Mächtigen, Einflussreichen, Starken, oder denen, die nur so tun als ob. Nur so kann man erklären wie ausgerechnet Stalin unter Putin bei jungen Männern in Russland wieder ein Idol wird. Krass krank krude. Diese Sehnsucht nach Anerkennung! Und am schlimmsten ist es, wenn man gerade Mann wird.
Ich drehe eine Runde mit O. um den See in Schweden. Er kommt aus dem Nahen Osten, lebt in Europa, wo junge Menschen in Frieden arbeiten können, arbeiten, was ihnen am meisten liegt. Aber O. hat viel Wut in sich. Wut auf fast alles und alle eigentlich, auch weil: Junge Muslime gerade weltweit die Arschkarte gezogen haben.
Früher waren es, vor allem in den USA, schwarze junge Männer, die am meisten unter Vaterlosigkeit und mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung litten. Über 80 % aller männlichen Insassen in Amerika sind ohne gute Vaterfigur oder ohne Vater aufgewachsen. Und die Mehrheit der Insassen ist schwarz.
Heute sind es junge Muslime gesellschaftlichen Feinde und Immergleichschuldigen. Junge Musliminnen wird zwar manchmal der Hijab heruntergerissen, oder sie werden beschimpft oder bespuckt, erzählen sie mir in Berlin. Aber das ist sehr selten. Sie kämpfen für bessere Frauenrechte in ihren Kulturen, nicht einfach. Und sie sind oft stärker darin für ihre Anerkennung zu kämpfen, während in Männern diese gefährliche Wut wächst.
Mein Sohn kommt oft nicht mit dem Erwartungsdruck klar, den die Welt auf junge Männer ausübt, oder der vielleicht von mir als Vater kommt, oder von dem Wunsch im Herzen, seinen Mann zu stehen, nur nicht zu wissen wie. Bei O. ist es ähnlich. Er hat eine liebenswürdige, gute Familie. Er ist privilegiert, begabt, er sieht nicht mal aus wie ein junger Muslim, weil er groß ist, und weiß wie ich. Aber seine Wut ist auch eine kollektive.
Wir sind der letzte Dreck, sagt er, wir sind überall auf der Welt der letzte Dreck, weil wir angeblich alle Terroristen, Frauenunterdrücker , Israelfeinde und Schwulenhasser sind. Wir sind die Sündenböcke. Und kaum explodiert irgendwo eine Bombe, die ein verrückter Radikaler gezündet hat, oder eine Frau wird angegrabscht oder ein Portemonnaie gestohlen, waren es wieder mal junge Muslime.
In der Stille des schwedischen Sees zwischen krummen Eichen und jahrzehntealtem Moos rattert O. seine Wut raus. Der ganze Nahostkonflikt, die Israelis! Die Palestinänser! Die Saudis und die Quataris! Die Ägypter! Iran! Warum kann der Nahe Osten nicht so friedlich sein wie Schweden? So friedliebend. Warum können die jungen Muslime nichts sinnvolles für den Frieden tun in ihren Gesellschaften tun? Warum gehen so viele zur Hitlerjugend des Daesh, des IS?
Jugend, wohin? Eine Beobachtung machen wir in Schweden. Selbst in der kleinen Strasse am See in der wir wohnen, fahren ständig junge Männer mit gelben Westen und großen Lastern herum und reparieren etwas mit schwerem Gerät. Ganz vorsichtig, immer mit Lärmschutzkopfhörern, immer freundlich. Um ein paar Grasbüschel zu beseitigen stehen da 4 junge Männer in Neonhosen und -jacken und bedienen einen Bagger, der auch noch ständig wegrangiert muss, damit die Eltern der kleinen Strasse ihre Kinder hin-und herfahren können.
Vielleicht ist das das Geheimnis der Schweden. Gebt den jungen Männern große Maschinen und soziale Aufgaben, bei denen sie sich wichtig fühlen! Am nächsten Tag wieder! 4 junge Männer asphaltieren 10 Quadratmeter einer Garageneinfahrt. Schöner, große Laster! Brumm, Rauch, Ratter! Die Schweden lachen nicht über den unglaublichen Aufwand, den wieder 4 andere Männer machen (diesmal ein älterer dabei), die die schon geraden Hecken des winzigen Spielplatzes gegenüber schneiden und den Sand mit einer Maschine umwälzen und locker machen im strömenden Regen. Nur wir Bekloppten lachen, weil wir nicht gleich begreifen wie klug die Schweden sind.
Elke fragt unsere Nachbarin, ob es für Frauen sicher ist in der Abenddämmerung durch den tiefsten Wald zu joggen.
Gefährlich weil? Also nein, es gibt keine wilden Tiere hier.
Keine Bösewichte? Ungläubiges Kopfschütteln. Meinst du Männer?
Klar, es gibt auch wütende, brutale Männer, überall. Weniger sichtbar. Aber es sind weit weniger als z.B. in Südafrika. Die Schweden haben da ein Luxusproblem: einen größeren Frieden. (Weswegen wahrscheinlich so viele brutale und blutrünstige Schwedenkrimis geschrieben werden). Und ja, ab und zu sieht man Jugendliche herumhängen und rauchen, aber sie schmeissen keinen Müll in die Gegend, oder wenig. Stattdessen gibt es ein paar Goths und bleiche Kids, die Pentagramme auf ihren Jacken tragen oder Metal-Totenköpfe, geschnörkelte Wörter wie Blasphemy, Zombieraid oder Eatenbyworms. Womit sie in Südafrika richtig anecken würden, in Schweden aber sitzen sie unbehelligt und schüchtern auf einer Wiese und reden leise miteinander.
Nach einer Weile um den See beruhigt sich O. er war gar nicht wütend wegen irgendetwas. Er ist einfach daueraufgebracht, weil er keinen Platz in der Welt findet, jemand sein kann. Nicht ein Muslim aus dem nahen Osten, sondern O., ein jemand. Auf Partys und bei Gesprächen im Westen, Berlin, Deutschland, Paris, wird er trotzdem manchmal gefragt: “Warum macht ihr so was?” “Ihr” meint junge Muslime, die Bomben zünden, Menschen in die Luft jagen. Alles was O. gesagt hatte, war, wo er herkommt und was er glaubt. Egal ob es eine bekiffte Australier war oder ein betrunkener Metal-Fan aus Norwegen, oder eine völlig nüchterne, vegane, Psychologie studierende, deutsche Bildungsbürgertochter. Das “ihr” schmerzt. Vor allem weil der Aufstand der Jungen im Arabischen Frühling so scheiterte. Die jungen Menschen wie O. wollen ja eine bessere Welt, in der die junge nach Anerkennung hungrige Generation eben nicht von den Alten und Radikalen beherrscht, missgeleitet in Kriege gezerrt und verwirrt wird.
Es ist eine traurige Wahrheit, dass die Anschläge, Konflikte, Kriege rund um den Nahen Osten so gar nichts mit Glauben zu tun haben, mit echtem Islam oder Christentum, sondern nur mit Machthunger.
O. hat die Arschkarte gezogen. Ich wohne mit jungen Muslimen im Refugio, von denen ich viel lerne und denen ich vertraue. Manche nennen mich sogar Vater. Mit O. begreife wieder mehr das Problem der Identität. O. kann jederzeit einfach westlich sein, er sieht nicht aus wie jemand, den sich eine deutsche Grenzkontrolle rausholt. Aber er will den einfachen Weg nicht gehen. Gerade weil junge Muslime so wenig wert sind in der Welt, so missachtet und nicht wertgeschätzt werden, in ihren Kulturen genauso wie im Westen, ist er stolz ein junger Muslim. Er wickelt sich ein Tuch um den Kopf wie ein Wüstensohn und spaziert damit durch Paris nach einem Anschlag. Er spricht laut arabisch mit Flüchtlingen im Bus, weil ein Sitznachbar was gegen Flüchtlinge hat. Und auf Partys sagt er gerne, er ist Muslim. Das provoziert auf jeden Fall. Auch wenn er ein viel weiseres und tieferes Verständnis vom Islam und mit überreligösen Muslimen wenig zu tun hat, provoziert er doch gerne damit. Und diskutiert. Mit viel Wut. Mit Verschwörungstheorien. Mit echter Erfahrung. Laut. Aufgebracht. Ehrlich aufgebracht. Und oft ohne Ergebnis, glaube ich.
Wurzeln wachen aus dem Boden, Felsen stehen im Weg, Baumstämme neigen sich, wir steigen auf und ab durch den Zauberwald am schwedischen See. Es ist kühl, dramatische Wolken wandern, der See glitzert wie Weißgold. Und ich bin dankbar ihm in diesem Moment wie ein Vater sein zu können.
Sanftheit, sage ich, Weisheit, Verspielt sein, das ist wichtig. Du bist nicht der junge Muslim, der haltlos durch die Welt irrt als Sündenbock oder Kanonenfutter, du bist nicht das Enfant Terrible. Du bist einzigartig, begabt, klug, fähig. Du bist ein Himmelskind, von einem liebenden Gott mit guten Absichten und in höchster Wertschätzung geschaffen. Er nickt, er weiss das, aber es hat ihm vielleicht lange niemand gesagt.
Wut ist nichts Schlechtes, wenn sie nicht zufrieden mit der Welt ist und etwas verändert. Und du brauchst Mut, diese Welt erstmal im Kleinen zu verändern, Schritt für Schritt. Mit dem was du kannst. Dieser Weltschmerz, diese allgemeine Wut auf alles und alle, sie führt zu gar nichts, sie kann zur Verbitterung werden. Und die Welt ist zu voll von enttäuschten Männern, die den falschen Weg gegangen sind, machthungrig, brutal, egoistisch. Du O., bist kostbar, wichtig, talentiert.
Nach langem Reden, freuen, diskutieren, kommen wir wieder zu Hause an in unserem großen schwedischen Familienhaus, das wir mieten. O. ist entspannt.
Ich weiss wie richtig es ist, einem jungen Mann zu sagen, wie wichtig er ist und welche Rolle er einnehmen kann. Wie wichtig es ist diese Wertschätzung auszusprechen und immer wieder zu wiederholen, was man als Potential und Talent in ihm sieht. Komisch, wir leben in einer Welt, in der wir das wissen. Ermutigung ist ein großes Thema, Wertschätzung. Und doch begegne ich jeden Tag jungen Männern, in deren Augen ich diesen Hunger sehe, diesen Hunger danach wertgeschätzt und ermutig zu werden. Jeden Tag sehe ich sie. Ich sollte sie alle mitten auf der Strasse anhalten und sie wertschätzen. Nicht ihnen sagen, dass sie gefälligst erwachsen werden, weniger rumjammern, hart arbeiten und keine schlechten Serien gucken sollen. Sondern sie wertschätzen, ermutigen, für das was schon in ihnen ist, was aufblühen will, wachsen. Ich glaube Männer, die das erfahren, machen das Richtige.
Später am Tag stehe ich in der Küche, die Familie ist im Haus verteilt, spielt irgendwas, liest und geniesst die Ferien. O. kommt zu Besuch. Er kommt zu mir und umarmt mich. Er hält mich fest und sagt nichts. Obwohl er sonst ständig redet.
***
Anger rises up in me. I am on the phone with someone I was close for long. I am very friendly, trying hard, but suddenly there is this anger. I blow and I tell the person what I really think, what I thought for years. Where I usually only tiptoed around not to offend or hurt the very rude but sensitive other person. Bäm! It’s out. Right in the face. The other side is stunned, raging, screaming, kicking down walls and blowing up houses. I feel free. This was necessary. Love is indeed sometimes to speak out a hard and clear truth.
I know I am a polite person, want peace, but since I am a young man there is this anger that is boiling in me like in almost every young man. Sure, my own conflict avoiding stems from the family history. We all suffered greatly from the angry father man, especially when he was drunk. Long ago. My really fearful conflict evasion is unnecessary now. I love this person, but dealing with her costs lots of nerves, time, love, patience. Good to to let go and to be angry.
Anger. When the children were small, I still liked to smash things, threw them at the wall. Or things like CDs or cups broke unexplicably in my hands as I were Hulk. Madness. Where does this anger come from?
Recognition. Appreciation. There is something deep within us men, what we long for. We want to be good sons, good fathers, respected and esteemed men in our culture, marriage, work, in our group of friends. They say women want love, men want to be respected. There is much truth in that. I want to be loved, but it must be expressed in appreciation, in recognition. I often observed: A man wants be to be loved by his partner or wife. But it is little to him, when the society around him does not accept him. Many women, however, care less about what others think of them, if only the man at their side really loves them. It is wiser how many women feel, but men need this respect. So dearly. The hole in us that only a fatherly, loving God can completely fill, we want to fill with the respect and recognition of many other men. This is the desire of almost all men. To be valued by the powerful, influential, strong or those who look like they are. This can be the only explanation why Stalin is worshipped again by young men under the rule of Putin. What a a sad confusion. Oh, this desperate yearning for recognition! Especially from young men.
With O. I walk around a lake in Sweden. He lives in Europe where young people can work in peace, what they can and like best. But O. has a lot of anger. Anger at almost everything and everyone really, partly because young Muslims are the jackasses worldwide right now.
It used to be black young men, especially in the US, who suffered most from being fatherless and lacking of social recognition. About 80% of all male inmates in America have grown up without a good father figure. And the majority of inmates are black.
Today the young Muslims are the public enemy and the every day culprits. Young Muslim women experience sometimes how their Hijab is being torn down, or they are insulted or spat at, they tell me in Berlin. But this is very rare. They fight for better women’s rights in their cultures, which is not easy at all. And they are often better in fighting for recognition, while men tend to let this dangerous anger grow inside.
My son often can not take the expectation he feels the world has on young men, or that perhaps comes from me as a father, or his own desire from the heart to stand his ground, just not knowing how to. O. is similar. He has an loving, good family. He is privileged, gifted, he does not even look like a young Muslim, because it is tall, and light skinned as I am. But his anger is also a collective anger. The anger of young men in arabic countries.
We are seen as the lowest of the low, he says, we are all over the world the losers and bad guys because we are supposedly all terrorists, woman oppressors, Israel haters homophobe. We are the scapegoats of postmodern history. Whenever there is a bomb, or a woman is harassed or a wallet stolen, it has to be a young Muslim man who did it.
In the silence of the Swedish lake, between crooked oaks and decades old moss O. rattles out his anger. The whole Middle East conflict, the Israelis! The Palestinian! The Saudis and the Quataris! The Egyptians! Iran! Why can’t the Middle East be as peaceful as Sweden? So peaceful. Why can’t the young Muslims do something useful for the peace in their societies too? Why do so many join the Hitler Youth of Daesh, or ISIS?
Youth, where are you heading to? One observation we do in Sweden: Even in the small street on the lake where we live, young men are driving constantly around with yellow vests and large trucks and fix something with heavy equipment. Very carefully, always with noise protection headphones, always friendly. In order to eliminate a few tufts of grass 4 young men in neon pants and jackets operate an excavator which also constantly needs to go back an forth, so parents can drive their children up and down the narrow street.
Perhaps that is the secret of Sweden. Give the young men large machines and social tasks where they feel important!
The next day there at it again! 4 young men asphalting 10 square meter of a garage entrance. Beautiful, great machines! Vrooum, bäng, diesel fumes! The Swedes do not laugh at the incredible effort that again 4 other men make (this time an older man with them), cutting the already straight hedges of the tiny playground opposite and digging up the sand with a noisy machine in the pouring rain. Only us stupid fools, we are laughing because we do not understand how clever the Swedes are.
Elke asked our neighbour if women are safe to jog at dusk and through the deepest forest at the lake.
Dangerous because? No, there are no wild animals here.
No villains? Confused looks. Do you mean men?
For sure, there are furious and brutal men, everywhere. Less visible. But there are far less than, for example, in South Africa. The Swedes have therefore a luxury problem: a greater peace. (Why probably there are so many brutal and bloodthirsty Swedish thrillers). Sure, now and then you see young folk hanging out and smoking, not littering, or very little. And there are a few Goths and pale kids who are wearing pentagrams on their jackets or metal music skulls, an beautifully calligraphed words like “Blasphemy”, “Zombie Raid” or “Eaten by worms.” They would be in trouble in South Africa, in Sweden they are sitting in a park, shy, talking in low voices.
After a while around the lake it becomes clear O. is not angry about something specific, just in general.
At parties and in discussions in Berlin, Germany, Paris, they still sometimes ask: “Why are you doing that?” “You” meaning young Muslims who ignite bombs, blow people up. All O. had said before, was where he came from and what he believes in. Whether it was a stoned Australian or a drunken metal fan from Norway, or an entirely sober, vegan, psychology studying german Bildungsbürgers daughter. The “you” hurts. Especially because the young rose in the Arab Spring and failed. Young people like O. indeed want a better world in which their young generation, hungry for recognition, is not dominated, misguided and dragged into wars by the old. It is a sad truth that the attacks, conflicts, wars around the Middle East have nothing to do with faith, with true Islam or Christianity, but only with hunger for power.
At the Refugio I live with young Muslim men, who I trust and from whom I learn a lot. Some even call me father. With O. again I understand much more the problem of identity. O. could be european, he does not look like someone a German border control would ask for a passport. But he does’nt want it the easy way. Also because young Muslims are worth so little, are so disrespected in the world, and are not valued, in their cultures as well as in the West, so he is proud of being a young Muslim. He wraps a towel around his head like a son of the desert and walks with it through Paris after an attack. He speaks loudly Arab with refugees on a bus because someone in the bus was concerned about arabic refugees. And at parties he likes to mention he is Muslim. He likes provoking. Even though he has a lot wiser and deeper understanding of Islam and nothing to do with over-religious Muslims, he still provokes. And discusses. With a lot of anger. With conspiracy theories. With real experience. Enraged. Honestly upset. And often without any results, I think.
Roots stick out from the soil, granite rocks are in the way, tree trunks, we walk up and down through the magical forest at the Swedish lake. Dramatic sky with permanently shifting clouds, the lake glistens like white gold. And I’m grateful to be to him like a father.
Gentleness, I say, wisdom, playfulness, that’s important. You’re not the young Muslim who wanders homeless around, you are not a scapegoat or cannon fodder for silly wars, and you’re not the enfant terrible. You are unique, talented, smart, capable. You are a child of heaven, created by a loving God with good intentions and in the highest of esteem. O. nods, he knows that, he knows that from the depth of his heart, but perhaps nobody has told him that for a long time.
Anger is good if it can change something to the better. And you need courage to change this world first on a small scale, step by step. With the stuff you know. This Weltschmerz, this rage against everything and everyone, it leads to nothing but bitterness. The world is too full of disappointed men who have gone the wrong way, who became power hungry, brutal, selfish. You O. are precious, important, talented.
We arrive back the large Swedish family house which we are renting. O. is relaxed. I know how right it is to tell a young man how important he is and what role he can up take in life. How important it is to express this appreciation and to repeat again and again what I as a father, a man, do see as potential and talent in him. We live in a world where we know all that. Encouragement is a big topic nowadays, appreciation. And yet every day I meet young men, and in their eyes I see this wounded hunger, the hunger to be valued and to be encouraged. Every day I encounter these young men. I should stop every time and tell them they are valued. Not: Grow up man, work hard, stop whining and watching bad series. But: you are valued, be encouraged, for all was given to you already, it is all in you, let it blossom, let it grow! You are not alone in that.
I think men who know that are doing the right thing.
Later in the day I’m standing in the kitchen, the family is spread out in the house, playing something, reading and enjoying the holiday. O. is coming for a visit and he hugs me. He holds on to me for a moment and says nothing. Usually he talks all the time.